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Landfrauen waren begeistert von historischen Rosen

Rosenduft! Es ist ein Jahr der Rosen, und diese haben 45 Landfrauen während ihrer Reise vom 2. bis 5. Juli 2015 um Husum intensiv genossen. Aber nicht nur das. Sie erhielten Einblicke in schleswig-holsteinische Landschaften, Bauten, Sturmflutenwelt oder Leben im Watt. Und durch gute Gästeführer viel Interessantes über Land und Leute - teilweise up Platt.

Die Unterkunft in Husum im Theodor-Storm-Hotel lag sehr zentral. Ein Glücksgriff, wenn ich vom Krach vor dem Fenster in der letzten Kunstnacht absehe. Nicht nur das hervorragende Essen zeichnete den Koch Mark Petersen aus, auch das andere Personal brillierte durch Aufmerksamkeit und war sehr freundlich.

 

Ein Rundgang durch Husum

Doch jetzt zu den Aktivitäten. Humorvoll zeigte uns am Donnerstag der Stadtführer Burkhard Kantei Husum, die Stadt, in der der Dichter Theodor Storm 1817 geboren wurde. Wohnhaus von Storm, Altstadt mit Hafen lagen auf dem Weg und er wies auf die unzähligen Krokusse hin, die im Frühjahr am Husumer Schloss stets für Aufmerksamkeit sorgen. Und dass im Schloss einst Stücke vom Film Sisi gedreht wurden. Das führte natürlich gleich zu einem Foto unserer Gruppe mit herrlicher Rosenkulisse im Hintergrund.

Ein Teil der Gruppe vor Rosenkulisse im Innenhof des Schlosses von Husum.

 

Bevor wir jedoch Husum erlebten, zeigte uns die in Schleswig zugestiegene Gästeführerin Monika Neufang, auch eine Landfrau, ihre Stadt. Beeindruckend war der St. Petri-Dom, der Hafen und die zahlreichen Ostfriesen-Häuser mit Rosenstöcken vor den Eingängen. Und ein Brötchen mit herrlich schmeckenden Krabben war auch etwas Edles. Lecker!

 

Auf der Halbinsel Eiderstadt

erklärte uns Uwe Knudsen, wie mühsam der Mensch das von der Nordsee gefressene Land wieder zurück gewinnt. Und zwischendrin weideten immer wieder Schafe auf dem Damm, die ihre Köddel auch auf den Wegen hinterließen.

 

LF Spaziergang hinter Deich

 

Friedrichstadt, die Stadt der Rosen mit holländischem Flair, lernte die Gruppe per Grachtenrundfahrt kennen. Gern hätte ich an Land die vielen Rosen, die „Rosenträume“, vor den Haustüren gesehen, doch reichte die Zeit dafür nicht.  

 

Die Landfrauen während einer Grachtenrundfahrt durch Friedrichstadt

 

Eine tolle Überraschung sollte der Besuch des Volkskundlichen Museums, des Holländerhofes aus dem Jahr 1635 in Wagersrott werden. Rosen, 125 historische Rosensorten. Eine duftete schöner als die andere. Und die Bäuerin, sie lebt mit ihrem Mann in dem Museum, zeigte uns auf sehr humorvolle Art ihr Reich, ihren Garten, Hinnerks Kräutergarten aus der TV-Serie „Der Landarzt“ und Vieles vom weiblichen Alltag. Das reichte vom Nachttopf bis hin zu den herrlichsten bestickten Festtagsschürzen. Nur sehr schwer trennten sich die Landfrauen von diesem idyllischen Ort.

Und was sagte unser Busfahrer Otti, als die Frauen wieder eintrudelten? „Das Schönste ist, wenn Frauen mit glücklichen Gesichtern in meinen Bus einsteigen.“

 

Zwischen den Rosen im Bauerngarten in Wagersrott

 

Beim Rundgang durch Kappeln, dem Hauptort an der Schlei, vorbei an der alten Mühle, kehrte ein Teil der Gruppe in einer Schokoladenmanufaktur ein. Alles verführerisch, auch ein Spezial-Kakao.

Und dann führte uns der Weg zu der Straße mit der originellen Bezeichnung „Tüünlüüd“. Wie mir später in Wolfsburg unsere Stadtführerin Monika Neufang zumailte, hat das folgende Bedeutung: „tünen“ = einzäunen, flechten, z. B. geflochtene Weidenzäune. Dort haben früher wohl Leute gewohnt, die wegen ihrer Zäune aufgefallen sind. Also „Zäunende Leute“.

 

Klönen im Biergarten des Hotels

Abends saßen die Gruppen gern im Biergarten des Hotels zusammen, klönten miteinander und waren lustig. Oder erkundeten zuvor noch den Ort.

 

In gemütlicher Runde saßen die Landfrauen im Biergarten des Hotels in Husum

 

Auf der Heimreise, die viel zu schnell heranrückte, ging es in das Erlebnismuseum Blanker Hans in Büsum. Ebbe und Flut waren hier das Hauptthema. Und eine nachgestellte tosende Fahrt in einer Sturmflutrettungskapsel erlebten die Frauen fast wie in Wirklichkeit.

 

Erfrischend herrlich und windig war bei knuffigem Wetter die Wanderung durch das Watt, es war Ebbe. Und natürlich durfte auch das Brötchen mit den Büsumer Krabben nicht fehlen.

 

Nun noch ein paar Stimmen von Teilnehmerinnen.

Helga Blanke meinte: „Der Gang am Deich entlang mit den Schafen hat mir besonders gefallen. Und das Museum Blanker Hans zeigte die Flut von 1962 sehr anschaulich.“

Anne Fercher: „Es war für mich eine Freude, in meine alte Heimat zu kommen, in der ich geboren und aufgewachsen bin. Ich war ergriffen, ich wurde in meine Kindheit zurück versetzt. Wi hebbt veel sehn un Spoos hat.“

Claudia Meyer zog als Fazit: „Es war eine entspannte, lustige und angenehme Fahrt und Gruppe. Das Programm war reichhaltig, und wir konnten wieder etwas hinzu lernen.“

 


Bericht und Fotos von Piratin Gudrun Meier