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Der Huy zeigt sich im Frühjahr farbenprächtig

20.04.17 Kloster Huysburg ist sehenswert

Wandern und Kultur bereiten Spaß. Und dies besonders im Huywald, denn hier gibt es wirklich einiges zu sehen und zu erleben. 40 Landfrauen aus Vorsfelde und Umgebung machten sich mit einem gecharterten Reisebus aus Danndorf am 20. April 2017 auf den Wege dorthin. Organisiert und geführt von Gudrun Meier.

Fast jeder kennt den Harz, das höchste Gebirge im Norden Deutschlands. Weitgehend unbekannt dagegen ist sein "kleiner Bruder", der im nördlichen Harzvorland gelegene Höhenzug Huy (sprich: Hüh) nordwestlich von Halberstadt. Kein Wunder, denn obwohl sich sein Name von einem alten Wort für "Höhe" ableiten soll, ist der Huy mit knapp 315 Metern an seinem höchsten Punkt ein Zwerg. Es heißt, der Huy ist das "größte und schönste geschlossene Buchenwaldgebiet Europas" – ein Geheimtipp für alle, die nicht nur beim Wandern, sondern auch im Benediktinerkloster Huysburg, Ruhe und Abgeschiedenheit suchen.

Am Startpunkt Parkplatz Kloster Huysburg angekommen, ging es los nach einer aufmunternden Kaffeepause und kleinen Stärkung bei herrlichem Sonnenschein auf  “Schusters Rappen“ und fröhlichem Geplauder in gemächlichem Tempo auf den gut 12 km langen Huysburg-Rundwanderweg, um die Schönheiten des Huywaldes aber auch seiner Kultur zu erkunden.

Über 12 km führte die Wanderung vom Parkplatz am Kloster durch den Wald bis zur Ortschaft Sargstedt, hoch in den Wald, Daneilshöhle, Gaststätte Jagdhütte, Schloss Röderhof, Kloster Huysburg.

Wie herrlich war es auf dem Weg durch den Wald. Ein Erlebnis, die erwachende und sprießende Flora in Hülle und Fülle zu sehen und zu bestaunen, wie gelbes und weißes Buschwindröschen, Lerchensporn, Veilchen, Maiglöckchen - die allerdings noch nicht alle in voller Blüte standen - und noch so vieles mehr. Und was für ein “Ah!“ und “Oh!“ kam aus den Mündern, als wir aus dem Wald traten. Ein atemberaubender Rundumblick bis in das Harzer Land, ja sogar bis zum Brocken, bot sich uns. Klar, eine Pause war angesagt.

Am Waldrand war eine Pause fällig. Foto: Rita Paelecke

Durch einen traumhaften Wiesenalleeweg, vorbei an Obstplantagen, wo die Kirsch- und Apfelbäume in voller Blüte standen, führte uns die Wanderung auf dem Jacobsweg hinunter in das kleine Örtchen Sargstedt.

Über eine Wiesenallee ging es bergab nach Sargstedt. Foto: Gudrun Meier

Stetig steigend ging der Weg wieder in den Wald hinauf. Unser Trip führte uns an der Daneilshöhle vorbei, in die wir natürlich hinein schauten. Die aus Sandstein gehauene Höhle beherbergte im Mittelalter einst in drei Räumen Einsiedler oder den sagenumwobenen Räuber Daneil, der sein Unwesen trieb. 

Am Röderhofer Teich liegt unsere mittägliche Futterkrippe “Gaststätte Jagdhütte“. Dort wurden wir von der Inhaberin herzlich mit einem kleinen Likörchen empfangen. Das vorbestellte Essen war sehr reichlich und mundete vorzüglich.

Gut gestärkt ging es nun Richtung Schloss Röderhof, welches vom General Karl Friedrich von dem Knesebeck in der Mitte der 1820er Jahre neu erbaut wurde. Zahlreiche Besitzer wechselte das Gutsschloss und heute befindet es sich durch Rückübertragung seit 1994 wieder in privater Hand.

Das sanierte Privat-Schloss Röderhof. Foto: Gudrun Meier

Weiter ging‘s hinauf zum Benediktinerkloster Huysburg, eine fast intakte Klosteranlage mit Gebäuden aus Romanik, Gotik und Barock.

Hier wurden wir von Frau Thomas, einer Kirchen- und Klosterführerin, empfangen, die uns in schönen Worten das Benediktinerkloster näher brachte. Das Kloster wurde im Jahr 1080 begründet und hatte Bestand bis zur Aufhebung durch den preußischen König im Jahr 1804. Im Jahr 1972 wurde es wiederbegründet. Heute steht das Priorat in einem Verbund mit der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier.

Auf die Anlage mit all seinen sehenswerten Besonderheiten soll hier nicht näher eingegangen werden. Aber es ist empfehlenswert, das Kloster an der Straße der Romanik mit in einen Besuch einzubeziehen.

In der romanischen Kirche im Kloster Huysburg. Foto: Gudrun Meier

Doch sei Folgendes erwähnt: Von der Marienkapelle ging es über den Klosterhof in den romanischen Saal, der ein Kleinod an einem Klangerlebnis ist. Hier ließen wir zum Abschluss unserer Führung gemeinsam das Lied “Im Märzen der Bauer“ erklingen.

Bei Kaffee und Kuchen im Speisesaal des Benediktinerklosters klang unser wunderschöner und erlebnisreicher Wander- und Kulturtag aus. Mit unserem sympathischen und umsichtigen Busfahrer Christian fuhren wir dann nach Vorsfelde zurück.

Bericht: Ingeborg Begemann