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Auf Schusters Rappen durch den Flechtinger Höhenzug

19.05.16 Wandern und Kultur: 40 Landfrauen laufen 12,5 Kilometer zu Schlössern

Wer kommt mit auf Schusters Rappen durch den Flechtinger Höhenzug mit anschließendem Beschnuppern von alten Kulturbauten? 40 Landfrauen scharren am 19. Mai 2016 mächtig mit ihren Schuhen und können gut gelaunt den Start ab Kurhaus in Flechtingen kaum erwarten. Bis hierhin bringt uns sicher der Busfahrer Stefan. Und das Wetter? Natürlich herrlich. Wie sollte es anders bei den reisenden Landfrauen sein.

Flechtingen, bekannt durch zwei Reha-Kliniken, liegt in Sachsen-Anhalt. Vorbei geht es am Wasserschloss Flechtingen aus dem 14. Jahrhundert durch einen vom Geschlecht derer von Schenck angelegten Park.

Es macht Freude, am See entlang durch den Burgpark, den noch die von Schencks nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsparks anlegten, zu wandern. Noch nicht vorbei an den sieben Inseln, die die Familie von Schenck darstellen sollen, entdeckt die Gruppe mehrere Bisamratten im Wasser.

Auf gut befestigten Wegen wandern die Frauen durch den Flechtinger Höhenzug, der reich bewaldet ist. Mischwald, doch die Hainbuche ist stark vertreten. Aber auf der alten Heerstraße, die einst Braunschweig mit Magdeburg verband, bestaunt die Gruppe sehr alte Eichen. Das sind richtige Baumveteranen. Zudem bietet die Natur herrlich unterschiedliche Grüntöne. Halt das Maigrün, das sich nur im Monat Mai in dieser Farbe präsentiert.

Auf der alten Heerstraße ein Kontrast von Jung und Alt. Landfrauen: Eiche

Nach einigen Trinkpausen stehen die Landfrauen vor dem gewaltigen Mammutbaum bei Ivenrode. Er wurde 1880 gepflanzt und ist Anlaufpunkt für viele Wanderer. Solch einen wuchtigen Prachtbaum haben viele Frauen noch nicht gesehen.

Vom Mammutbaum zum Schloss Altenhausen

Ein Telefonat vom Mammutbaum aus mit dem Chefkoch des Restaurants Alter Speicher im Schloss Altenhausen sichert, dass unser bestelltes Essen bereit steht. Wir schreiten durch die Rittmeisterallee, flankiert wiederum von schönen alten Eichen, durch den Schlosspark bis zum alten, beeindruckenden Gemäuer. Die Frauen sind begeistert vom Schloss und dem Ambiente des rustikal hergerichteten Restaurants.

1303 wurde das Schloss erstmals urkundlich erwähnt, war Ritterburg, Feudalschloss und heute Ponyschloss und Hotel mit Reitanlage. Von 1485 bis 1945 gehörte es dem Geschlecht von der Schulenburg.

Schluss mit Dösen, jetzt geht es zum Schloss Hundisburg.

Nach leckerem Essen und ein bisschen Dösen in der Sonne geht es mit dem Bus weiter zum Barockschloss Hundisburg.

Heute ist das Anwesen eine sehenswerte Anlage mit Schloss und dem Barockgarten, der kunsthistorisch als einer der ältesten klassisch-französischen Gärten Deutschland angesehen wird. Gern werden Schloss und  Garten heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt. 

Unsere kleine Wanderung führt durch eine herrliche Baumallee bis hin zum goldenen Tor und zurück durch die kunstvoll angelegten einzelnen Beete.

Eine naturverbundene Wanderung mit Kultur geht nach 12,5 Kilometern zu Ende. Na ja, vielleicht rechnen wir noch einen Kilometer für den Rundgang durch den Schlosspark Hundisburg dazu. War das insgesamt zu viel? Für einige ja. Sie hätten gern weniger Kilometer und eine Zwischenmahlzeit. Aber alle haben durchgehalten und sind prima gewandert!

Was meinen Teilnehmerinnen zur 2. Aktion Wandern und Kultur?

Auf der Rückfahrt im Bus kommen Antworten.

Gisela Brokow meint: "Wunderschön diese Wanderung. Und viele Gespräche habe ich mit netten Frauen geführt. Einfach empfehlenswert." Eine Landfrau sagt begeistert: "Ich melde mich schon jetzt für das nächste Jahr an."

Marion Stocklossa und Marlies Gläntz sind von dem Maigrün während der Wanderung durch den Wald angetan und vom Mammutbaum. Den Besuch auf Schloss Hundisburg mit dem Schlosspark kommentieren sie: " Das ist eine tolle Anlage, die Instandhaltung kostet sicher viel Geld. Da sollte man Eintritt erheben, von dem man die noch nicht ganz fertigen Beete herrichten könnte."

Neu im Landfrauenverein ist Käthe Bartels und gibt ihren Eindruck weiter. "Ja, es war super. Prima organisiert und die Bewegung hat mir gut getan. Das Schloss Altenhausen mit seinem Ambiente und dem Alten Speicher sind einfach toll. Dort werde ich mit meinem Mann noch einmal hinfahren."

Wir haben alle so richtig unsere Abwehrkräfte gestärkt, saubere Luft im Wald geatmet und noch obendrein nette harmonische Stunden miteinander erlebt.

Organisation und Text: Gudrun Meier