Geschichte, die verbindet – Ein Nachmittag mit Gesine Lange
Dieser Termin wird sicher zu den besonderen in diesem LandFrauen-Jahr gehören: Die Tochter des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck -Frau Gesine Lange - referierte vor gut gefülltem Saal mit 147 LandFrauen und 16 Gästen über ihre „Kindheit in der DDR“. Unsere Frauen waren bestens vorbereitet und hatten den Saal liebevoll mit allem geschmückt, was der Herbst zu bieten hat. Ein herzliches Dankeschön geht an die Ortsvertreterin Marie-Jeanne Heise mit ihrer Ortsgruppe sowie an Petra Wenningkamp für den gelungenen Einsatz. Frau Lange ging in ihrem Vortrag zunächst auf ihre ersten fünf Lebensjahre ein, in denen sie unbeschwert in einem kleinen Dorf vor Rostock nahe der Ostsee mit ihren Geschwistern und umgeben von Natur aufwuchs. Den Vater forderte das Kirchenamt: gemeinsame Zeit mit der Familie zu verbringen, das war nur im Urlaub oder an Feiertagen möglich. Die Mutter war ausgelastet mit dem Haushalt und der Versorgung der Kinder. Die typisch ost-deutsche Erziehung setzte nach Erinnerungen von Frau Lange mit dem Eintritt in die Schule ein. Dort wurden die Kinder auf den sozialistischen Kurs eingeschworen. Menschen, die eigene Lebensentwürfe hatten, denen wurden Steine in ihren Weg gelegt. Dazu gehörten auf jeden Fall Menschen mit gelebtem, christlichem Glauben wie Frau Lange selbst. So wurde der Wiederspruch zwischen dem vorgegebenen Wunsch nach Friedensliebe auf der einen Seite und dem Zwang zum Dienst an der Waffe aus Angst vor Überfall aus dem „Westen“ auf der anderen Seite von Frau Lange dargestellt. Der Fall der Mauer hat sich so friedlich ergeben, wie beide deutsche Seiten es sich nicht vorstellen konnten: kein Schuss fiel, nur Menschen in Umarmung auf allen Straßen und Plätzen. Richtig, dass dieser Tag der Deutschen Einheit uns jedes Jahr an dieses Wunder erinnert. Die LandFrauen leben diese Einheit: egal woher die Frau kommt, sie wird mit offenen Armen im Verein aufgenommen!
Bericht: Christel Hertel