Wandern und Kultur
Bei guter Stimmung fuhren 30 Landfrauen ganz pünktlich mit dem Bus vom Schützenplatz Vorsfelde in Richtung Elm/Lappwald.
Schon um 9:30 Uhr wurden wir von der Kultur überrascht: viele der Landfrauen hatten nicht damit gerechnet, dass es sich bei dem Till-Eulenspiegel-Museum in Schöppenstedt um einen total modernen, hellen, lichtdurchfluteten Bau handelt.
Herbert Hass und Professor Alexander Schwarz führten uns sachkundig durch die farbig gestalteten Räume nach dem Motto: „Niemand ist so weise, dass er nicht auch einen Toren kennen sollte und wenn nirgendwo ein Narr wäre, woran sollte man dann die Weisen erkennen“ (Eulenspiegelbuch 1515 Frankfurt, 15. Historie).
Zahlreiche Bronzefiguren zeigen die Streiche von Till Eulenspiegel
Diese ältesten Bücher enthalten 95 verschiedene Geschichten über Eulenspiegel. Das wirft die Frage auf, ob es sich um eine Sammlung von Episoden handelt, oder: hat Till Eulenspiegel tatsächlich gelebt? Eulenspiegels Streiche machen (nicht nur) Kindern Spaß, so wurden sie ab 1850 auch für Kinder gedruckt. Im Museum konnte man das bekannte Kinderbuch „Till Eulenspiegel“ von Erich Kästner erwerben. Er verfasste es 1938 und enthält 12 Geschichten.
Viele Künstler beschäftigten sich mit der Figur Till: Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Tänzer, Filmemacher, Musiker. Diese Botschaft bringen die in verschiedenen Farben gestalteten Räume zu den Besuchern:
„Der Narr spielt den Verrückten nur und wird in einer als verrückt angesehenen Welt zum eigentlichen Weisen“ (Maurice Lever 1983). Die Stimmung stieg auf den Höhepunkt, als wir den Eulenspiegel-Streich mit der Marktfrau nachspielten.
Den Eulenspiegelstreich spielen die „Marktfrauen“ Inge Begemann und Elvira Bode unter Regie von Herbert Hass nach.
Aus purer Freude führten wir gemeinsam den „Gockeltanz“ auf – wirklich lustig!
Nächstes Tagesziel: Wandern. Wir fuhren nur wenige km und schon war der Ausgangspunkt beim Watzumer Häuschen erreicht. Unsere Wanderung führte entlang des Weges RW28 „Rund um das Brunsleberfeld“. Bei allerschönstem Sonnenschein und 25 Grad liefen wir 14 km durch einen Mischwald, in dem gerade das Grün am Sprießen war.
Wandern durch den 470 Quadratkilometer großen Naturpark Elm/Lappwald.
Hübsche bunte Pflänzchen gab es am Wegrand zu sehen: weiße und rosa Buschwindröschen, blaues Lungenkraut, Veilchen, gelbes Scharbockskraut und sogar Wald-Schlüsselblumen. Viele Baumstümpfe waren mit dickem Moos gepolstert.
Sauerklee auf bemoostem Baumstumpf. Der Ruheplatz von Elfen?
Schmunzelnd meinte Gudrun Meier: das ist des Nachts der Ruheplatz der Wald-Elfen. Es ergaben sich herrliche Blicke auf den Harz und das Harzvorland.
Wir kamen an eine Infotafel, die Auskunft über die Entstehung und den Wasserlauf der Schunter gab. Und da war ja auch schon die Gaststätte An der Schunterquelle, für uns zum Speisen reserviert. Die Schnitzel waren so groß, dass sie den gesamten Teller bedeckten. Man musste erst einen Teil verspeisen, damit die Beilagen auch auf den Teller passten.
Vor dem Gasthaus An der Schunterquelle
Gestärkt ging es auf zur 2. Hälfte des Rundweges. Der Weg war bequem, Höhenunterschiede höchstens 80 m. So kam uns dann auch ein Lied von den Lippen „Mein Vater war ein Wandersmann“ … und da stand auch schon der Bus.
Letzte Etappe: Auf zum Hofcafé Reuer zum Kaffeetrinken nach Cremlingen. Alles da, was es braucht: Gemütlichkeit, schöne Deko, Tiere, Zuckerkuchen und selbstgebackene Hof-Reuer-Torte. Mmmmh- voll lecker mit Preiselbeersahne und Baiser. Der krönende Abschluss eines traumhaften Tages mit den Landfrauen.
Vielen Dank liebe Gudrun – das hast du perfekt organisiert!
Wir freuen uns alle schon jetzt auf die Tour 2019.